Vor einem Jahr kannten wohl wenige die Bürgerplattform Pro St. Pölten. Auch, dass sie in den 1990er-Jahren gegen die luftverpestende Glanzstofffabrik auftrat und 2008 nach einem verheerenden Brand deren Weiterführung verhinderte, wissen nicht allzu viele. Seit diesen Erfolgen in längst vergangenen Tagen wurde es wieder ruhig um die politisch unabhängige Bürgerplattform.
Bürgerplattform wieder von Relevanz
2018 kam es zu einem Neustart. 2019 übernahm die Apothekerin Ulrike Zöchling von Stefan Lenk, einem Lehrer, die Obmannschaft. Dezent und im Hintergrund führte die ruhige Pharmazeutin die Bürgerplattform mit ihren teilweise ausgeprägten Individualisten innerhalb weniger Monate zu neuem Bekanntheitsgrad. Das führte so weit, dass mittlerweile Presse und Öffentlichkeit darüber rätseln, ob die Bürgerplattform Pro St. Pölten gar zur Gemeinderatswahl am 24. Jänner 2021 als wahlwerbende Bewegung antritt. Vor allem manchen führenden Verantwortungsträgern aus der alten, traditionellen Parteienlandschaft in Sankt Pölten bereitet der Gedanke an einen neuen Mitbewerb mitunter Kopfzerbrechen.
Hellhörige Redakteure
Als erste stellten die Kurier-Redakteure Johannes Weichhart, und davor schon Martin Gebhart, die Frage in den Raum, ob „die Aktivisten“ denn zur Wahl antreten. „Die Initiative, die sich gegen die Pläne (den Altoona-Park zu verbauen, Anm.) ausspricht, hat mittlerweile auch Rückenwind aus der Bevölkerung bekommen. Mehr als 1.500 Unterschriften wurden bereits gesammelt, gemeinsam spricht man sich gegen die „Verbauung der Grünfläche“ aus“, schreibt etwa Johannes Weichhart in der Niederösterreich-Ausgabe vom 3. 11. 2020
Niemand rechne allerdings, dass die „Absolute“ der Stadler-SPÖ in St. Pölten fällt, überlegt Weichhart, aber „dennoch herrscht dieser Tage Spannung in St. Pölten. Der Grund: Bei der Wahl könnte eine Liste mitmischen, mit der vor ein paar Monaten noch niemand gerechnet hat.“
Hier geht es zum Kurier-Artikel
(wp/22NOV2020)